BKR Hallenmasters - Bayern gewinnen souverän Finale

Montag, den 25. März 2013 um 00:00 Uhr

Beckenbauer-Truppe schlägt Greuther Fürth im Finale / TSV Fischbach hinter Vorjahressieger 1. FC Nürnberg starker Vierter

In der dritten Auflage des BKR-Hallenmasters, das wie schon in der Vergangenheit von der „Stimme Frankens“, Günter Koch, in gewohnt charmanter Weise und mit hohem Unterhaltungswert kommentiert wurde, konnte der FC Bayern München erstmals den Titel erringen.

Dank eines Viererpacks von Berkant Barin, der sich wie im Vorjahr die Torjägerkanone sichern konnte, siegten die Schützlinge des Enkels von „Kaiser Franz“, Dominik Beckenbauer, mit 4:1 über die SpVgg Greuther Fürth. Einen starken vierten Rang erreichte Gastgeber TSV Fischbach in einem hochkarätig besetzten Turnier, der sich erst im Siebenmeterschießen dem zweifachen Titelträger 1. FC Nürnberg beugen musste.

In den spannenden Vorrundenspielen gab es letztendlich mit dem TSV Altenberg eine Mannschaft (amtierender Hallenkreismeister), die für eine kleine Überraschung sorgte. Mit einem Sieg 1:0 über den FC Würzburger Kickers erreichten die Jungs aus Oberasbach die Zwischenrunde und trafen dort auf den Glubb.



Eines vorweg: Die sechsmonatige Vorbereitungszeit, die das Helferteam um Veranstalter Oliver Brüggen, der gleichzeitig Trainer des Jahrgangs 2002 beim TSV Fischbach ist, auf sich nahm, um das BKR-Hallenmasters zu dem zu machen, was es ist, hatte sich gelohnt. Etwa 450 Zuschauer ließen sich in die Altenfurter Sporthalle locken, um für das junge Alter der auftretenden Akteure erstaunlich hochklassigen Fußball zu erleben, für den nicht nur die vermeintlich Großen verantwortlich waren. „Wir sind sehr froh über die Einladung zu diesem topbesetzten Turnier. Es ist super organisiert, wofür dem Team um Oliver Brüggen ein großes Kompliment gebührt. Es ist eine tolle Sache für die Jungs, dass sie einmal gegen den FC Bayern München spielen können“, äußerte sich Ex-Profi Stefan Hampl, der die U11-Junioren des 1. SC Feucht betreut. Dieses Spiel folgte bereits im Viertelfinale, wo sich die großen Bayern letztlich verdient mit 3:0 durchsetzten. Am Ende belegte Feucht noch vor den Nachwuchsleistungszentren des FC Ingolstadt und von Dynamo Dresden einen sehr guten siebten Rang.



Noch besser machte es Gastgeber TSV Fischbach. Nach einem zweiten Platz in der Gruppenphase hinter den Münchner Bayern hatte die Truppe von Oliver Brüggen im Viertelfinale das Glück des Tüchtigen und ging aus der Siebenmeterlotterie gegen die SpVgg Unterhaching mit 4:3 als Sieger hervor. Im Halbfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth ging es dann hoch her. Zweimal Aluminium auf beiden Seiten gab es zu Beginn zu verzeichnen und bei etwas mehr Glück wäre auch der Finaleinzug im Bereich des Möglichen gewesen. Aber am Ende setzten sich die Nachwuchskicker des Bundesligisten durch Tore von Cornelius Reindl und dem nach dem Turnier zum besten Spieler gekürten Matik Tillman mit 2:0 durch. „Das Hallenmasters ist top organisiert und es macht richtig Spaß. Es wird auf sehr gutem Niveau gespielt, auch die vermeintlich Kleinen verstecken sich da nicht und wir nehmen immer wieder gerne teil. Darauf hoffe ich auch im kommenden Jahr“, war der Trainer der SpVgg Greuther Fürth, Christian Kellermann, voll des Lobes.



Im anderen Halbfinale kam es zum ewig jungen Derby zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem späteren Turniersieger FC Bayern München, das mit zunehmender Spielzeit immer hitziger wurde. Einige streitbare Schiedsrichterentscheidungen taten ihr Übriges. Fabijan Podunavac brachte die Bayern in Führung, die Berkant Barin ausbaute. Nach dem Anschlusstreffer von Luc Thouvay drückte der Club auf den Ausgleich, der aber nicht mehr fallen sollte. Somit traf der Gastgeber im kleinen Finale auf den 1. FC Nürnberg, der bis zehn Sekunden vor der Schlusssirene mit 2:1 in Führung lag, ehe der große Auftritt von Henrik Brüggen kam, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ und zum Ausgleich einnetzte. Zwar schoss der Club noch ein Tor, aber die Sirene war da schon deutlich zu hören, weshalb erneut ein Siebenmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Dort avancierte Club-Keeper Fabio-Paul Eisele zum Matchwinner, der zwei Siebenmeter parieren konnte. Damit belegte der TSV Fischbach einen starken vierten Platz und erreichte das Ziel die Großen ein bisschen ärgern zu wollen mit Bravour. Auch die zweite Mannschaft des TSV Fischbach konnte einige Akzente setzen und belegte in der Endabrechnung einen respektablen elften Platz. „Das Turnier besteht aus attraktiven Gegnern. Jede Woche sind wir deutschlandweit unterwegs. Wie man sieht, gibt es aber auch in der Region starke Vereine, gegen die ein Vergleich sonst nicht möglich wäre, da wir selbst nicht am Spielbetrieb teilnehmen. Das BKR-Hallenmasters ist ein tolles Turnier“, zeigte sich Club-Trainerin Kerstin Hoffmann sehr zufrieden. Vor dem Endspiel stand auch Dominik Beckenbauer, Trainer des FC Bayern München und Enkel der Lichtgestalt des deutschen Fußballs, Rede und Antwort: „Die Veranstaltung ist sehr gut organisiert. Wir als Trainer würden eine erneute Teilnahme begrüßen. Jetzt wollen wir auch den Titel.“



Im Finale, das auf erstaunlich hohem taktischem Niveau stattfand, standen sich dann die SpVgg Greuther Fürth und der FC Bayern München gegenüber. Fabio Deuerlein brachte die SpVgg in Front, aber allen voran Berkant Barin hatte etwas gegen den Turniersieg der Fürther. Mit einem Viererpack – davon drei Treffer in der Schlussminute – drehte er die Partie und machte damit die Münchner Bayern erstmals zum BKR-Hallenmasters-Titelträger. Nebenbei holte er sich mit insgesamt zehn Treffern auch den Titel des Torschützenkönigs. „Es ist bezaubernd, wie einsatzfreudig, fair und mannschaftsdienlich die Jungs spielen. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Trainer und Betreuer. Das Turnier hat ein starkes Niveau und ich kann mit meiner Moderation fast unbemerkt Werte vermitteln“, merkte man Günter Koch den Spaß an seiner Arbeit an, der auch im kommenden Jahr zur Verfügung stehen würde, „wenn Gott will!“ Und wer weiß: Vielleicht war auch ein Star von morgen dabei.

Die Platzierungen im Überblick:

1.    FC Bayern München
2.    SpVgg Greuther Fürth
3.    1. FC Nürnberg
4.    TSV Fischbach I
5.    SpVgg Unterhaching
6.    TSV Altenberg
7.    1. SC Feucht
8.    FC Ingolstadt 04
9.    FC Würzburger Kickers
10.    SG Dynamo Dresden
11.    TSV Fischbach II
12.    FC Amberg
Bester Spieler: Matik Tillman (SpVgg Greuther Fürth)
Bester Torschütze: Berkant Barin (FC Bayern München, 10 Tore)
Bester Torhüter: Sobhan Nourouzi (FC Würzburger Kickers)


Oliver Brüggen
TSV Fischbach




        
Alle Fotos: Andreas Just